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Wie Bild-Chef Julian Reichelt dem Postillon auf den Leim ging
«Postillon» trollt «Bild»-Chefredaktor – das Resultat: (mindestens) 15 lustige Tweets
Der «Bild»-Chefredaktor Julian Reichelt steht derzeit im medialen Rampenlicht. Grund dafür ist eine Auseinandersetzung zwischen der deutschen «Bild»-Zeitung und dem deutschen Virologen Christian Drosten (a.k.a. der deutsche Daniel Koch). Streitpunkt ist eine Studie von Drosten über das Corona-Ansteckungspotential von Kindern und Jugendlichen.
Vorwurf an die «Bild»: Die Journalisten sollen kritische Zitate zur Studie aus dem dem Kontext gerissen haben und so ein falsches Bild (höhö) gezeichnet haben.
Nun hat sich aber ein dritter Spieler eingemischt: Und zwar das deutsche Satire-Magazin «Postillon». Der «Postillon» zeigt sinnbildlich auf, wie einfach Zitate aus dem Kontext gerissen werden können.
Zu den Hintergründen geht's hier entlang:
Dazu fand das Satiremagazin einen alten Tweet von Reichelt, in dem ein «Postillon»-Artikel verlinkt ist. Reichelt schrieb am 13. Mai dazu: «Das ist der endgültige Beweis». Wenn man bei Twitter einen Link teilt – insbesondere von Nachrichtenportalen –, werden automatisch der Titel des Artikels und das Teaser-Bild angezeigt.
Dumm nur, dass man Bild und Überschrift auch im Nachhinein anpassen kann.
Das ist Reichelts Tweet vom 13. Mai:
Stand 12:30 hiess die Headline «Das Ei war zuerst da».
Der «Postillon» macht sich dies nun zunutze und verändert diese seit gestern ständig.
Herausgekommen sind ein paar kleine Meisterwerke:
Was schreibt der Postillon dazu?
Wenn man jeweils auf den Artikel klickt, kommt zuerst der Hinweis:
«Hier steht eigentlich eine andere Schlagzeile, aber wir wollen Bild-Chef-Hetzer Julian Reichelt ein bisschen trollen, weshalb wir die Meldung zwischenzeitlich geändert haben.»
Hier geht's zum Artikel.
Das waren übrigens der ursprüngliche Titel und Bild:
Haben sich Titel und Bild schon wieder geändert? Dann poste den Screenshot in die Kommentare!
(jaw)
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