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Hoi Leo,
wow, zwei Jahre Fernbeziehung in deinem Alter auf die Reihe zu kriegen, halte ich für eine sehr tolle Leistung. Dafür also schon einmal meine Achtung und meinen Respekt. Sehr toll, wie ihr das macht und dass ihr einen Weg gefunden habt, eure Liebe über eine so grosse Distanz aufrecht zu erhalten.
Zumindest wenn das mit ihrer Vergangenheit nicht wäre. Fakt aber ist, dass wir hier von einem Gefühl deinerseits sprechen. Eines, von dem du ihr offenbar noch nichts gesagt hast. Du gehst nämlich nur davon aus, dass sie dir Dinge verschweigt. Sicher bist du dir nicht.
Genau hier fängt das fiese Kopfkino an. Das, bei dem man sich dann gerne in ganz schlimme Befürchtungen reinsteigert. Statt einfach hinzustehen und seine Bedenken zu äussern, fällt man immer tiefer in die vom Kopf kreierte Krise.
Damit du da möglichst schnell rauskommst und Klarheit hast, gibt es nur einen Weg: Ehrlichkeit. So rate ich dir, deiner Freundin unbedingt von deinem Gefühl zu berichten. Und zwar möglichst schnell. Und ohne Anschuldigungen.
Erzähl ihr, warum und seit wann du das Gefühl hast. Sag ihr, was die Befürchtung, dass sie nicht ganz ehrlich mit dir sei, in dir auslöst und kommuniziere klar dein Bedürfnis nach absoluter Ehrlichkeit. Sag ihr auch, dass du sie so liebst, wie sie ist. Inklusive ihrer Vergangenheit, die notabene nichts mit eurer Beziehung zu tun hat.
Ich kann mir gut vorstellen, dass es schwierig ist, eine solche Herzensangelegenheit am Telefon zu besprechen. Wenn es also nicht mehr all zu lange dauert, bis ihr euch seht, dann kannst du gut warten und die Zeit nutzen, um dir klare Gedanken darüber zu machen, wie und was genau du sagen willst.
Wenn es dich aber so beschäftigt, dass du nicht mehr warten kannst, dann konfrontiere sie jetzt schon. Ihr habt es schon zwei Jahre geschafft. Ich bin sehr sicher, dass ihr auch das bevorstehende Gespräch wunderbar meistern werdet.
Nun wünsche ich dir, dass du es schaffst, das Kopfkino ganz bald auszuschalten.
Alles Liebe,
Dann schick sie per Mail an Emma: emma.amour@watson.ch
Das bin nicht ich, aber so würde ich als Illustration aussehen. Öppe. bild: watson