Mit dieser Hasswelle hatte er nicht gerechnet: Nachdem sich Matthias Matuschik in seiner Radioshow über die K-Pop-Stars BTS ausgelassen hatte, wurde er von Millionen Fans öffentlich mit Rassismus-Vorwürfen bombardiert.
K-Pop ist ein Musikphänomen und sie die absoluten Spitzenreiter: Die südkoreanische Boygroup BTS ist die erfolgreichste Band der Welt. Die sieben Sänger aus Südkorea stellen mit ihren Songs einen Rekord nach dem anderen auf, schrieben zuletzt erst YouTube-Geschichte, als sie mit einem ihrer Musikvideos eine Milliarde Views knackten.
BTS. Bild: keystone
Eine Zahl, die zeigt, wie riesig ihre Fanbase ist. Die Millionen Anhänger der Band nennen sich selbst «Army» – und genauso kämpfen sie für ihre Idole. Wer sich mit BTS anlegt, wird von den Fans online gnadenlos attackiert. Das bekam nun auch ein deutscher Radiomoderator zu spüren.
In seiner BR-Sendung «Matuschke – der etwas andere Abend» äusserte sich Matthias Matuschik nicht nur abfällig über die Musik der Südkoreaner und nannte sie «Gotteslästerung», sondern verglich BTS mit einem «scheiss Virus, wogegen es hoffentlich bald ebenfalls eine Impfung gibt». Weiter wetterte Matuschik: «Diese kleinen Pisser. Dafür werden sie in Nordkorea Urlaub machen für die nächsten 20 Jahre!»
In den sozialen Netzwerken brach daraufhin ein globaler Shitstorm über ihn herein. Die «Army» wirft dem Moderator Rassismus vor, innerhalb weniger Stunden wurde über eine Million Mal der Hashtag #Bayern3Racist geteilt.
Auch der Sender wurde scharf kritisiert und veröffentlichte daraufhin eine Stellungnahme, in der es heisst: «Es ist Charakter dieser Sendung und auch des Moderators, seine Meinung klar, offen und ungeschminkt zu äussern.
In diesem Fall ist er aus dem Versuch heraus, seine Meinung ironisch-überspitzt und mit übertrieben gespielter Aufregung darzustellen, in seiner Wortwahl übers Ziel hinausgeschossen und hat damit die Gefühle der BTS-Fans verletzt. Das hatte er aber – das hat er uns versichert – in keiner Weise beabsichtigt. Er wollte nur seinen Unmut über die oben genannte Coverversion äussern.»
Es handele sich um seine persönliche, geschmackliche Meinung und sei völlig ungeachtet der Herkunft und des kulturellen Backgrounds der Band. Fremdenfeindlichkeit und Rassismus seien Matuschik fern, wie sein Engagement in der Flüchtlingshilfe und sein stetiger Einsatz gegen Rechtsextremismus zeigen würden.
«Ändert aber nichts daran, dass viele von euch seine Äusserungen als verletzend oder rassistisch empfunden haben. Dafür entschuldigen wir uns in aller Form. Wir werden das Thema mit Matthias und dem Team in den nächsten Tagen nochmal ausführlich aufarbeiten», beteuerte der Sender. (jdo, t-online)