Sein Hotel Schweizerhof in der Lenzerheide ist aktuell gut besucht: Andreas Züllig. Bild: KEYSTONE
Der oberste Hotelier im Land, Andreas Züllig, bereut, den Bundesrat im Oktober zur Zurückhaltung gedrängt zu haben. Seine wichtigsten Aussagen aus dem Gespräch mit der «Sonntagszeitung».
Der Bundesrat hat den Skigebieten eine Vorzugsbehandlung gewährt. Andreas Züllig ist zufrieden mit der Gesamtsituation:
Freudensprünge will der oberste Hotelier der Schweiz jedoch nicht machen. Er mahnt:
Ein Nachteil sei zudem der Kalender. Die Saison ende früh, «weil Ostern 2021 schon auf Anfang April zu liegen kommt.» Weihnachten und Neujahr liegen jeweils auf dem Wochenende, wodurch die Leute weniger freie Tage zum Skifahren haben.
In seiner Lenzerheide ist also alles im Lot. Doch im Flachland könnten es «schwierige Monate» werden, so Züllig.
Zudem brauche es aber auch eine zweite Runde Covid-Kredite. Der Bundesrat hatte ursprünglich 40 Milliarden Franken gesprochen, es seien aber erst 17 Milliarden bezogen worden.
Andreas Zuellig an der Jahresmedienkonferenz von Schweiz Tourismus. Bild: KEYSTONE
Dies sei auf die konservative Einstellung der Hoteliers zurückzuführen, die sich nicht verschulden wollten.
Auf die Frage, wo die Schweiz die Schraube anziehen müsse, sieht Züllig die Hotels nicht in der Pflicht:
Und weiter:
Video: sda/SDA
Dabei war es genau Züllig, der im Oktober den Bundesrat zu Zurückhaltung gedrängt hatte. Der Hotelier gibt zu:
Mittragen will er die neuen Massnahmen des Bundesrats jedoch nicht. Er sehe nicht ein, warum Restaurants bereits um 19 Uhr schliessen müssten, kaum ein Gast wolle zwischen 17 und 19 Uhr zu Abend essen:
Bereits am Mittag seien die Restaurants gestraft, da viele Menschen im Homeoffice arbeiten würden. Diese neuen Regelungen kämen faktisch einer Schliessung gleich.
Ein Lockdown über die Festtage, falls sich die Schweiz nicht an die Massnahmen halten würde, wäre «eine Katastrophe», so Züllig:
(bal)